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76. Bundeskammerversammlung verabschiedet Chemnitzer Erklärung

Die Bundesingenieurkammerversammlung hat am 19. September 2025 die Chemnitzer Erklärung verabschiedet. Zweimal jährlich treten Präsidentinnen und Präsidenten sowie Delegierte aus den Länderingenieurkammern zur Bundesingenieurkammerversammlung (BKV) zusammen. Das höchste Beschlussorgan der deutschen Ingenieurinnen und Ingenieure verabschiedet die Leitlinien der Berufspolitik.

In Chemnitz diskutierte die BKV die Bedeutung der gesetzlichen Mitgliedschaft und deren Stärkung. Dies ist zwingend notwendig, um den gesllschaftlich relevanten Aufgaben von Ingenieurinnen und Ingenieure nachzukommen. Nur als starkes Selbstverwaltungsorgan kann der Berufsstand sich adäquat weiterentwickeln.


Chemnitzer Erklärung

Starke Ingenieurkammern braucht das Land!
Kammern entlasten den Staat, reduzieren Bürokratie und sichern Qualität – und das ohne Steuergelder.

Deutschland steht vor massiven Herausforderungen: marode Brücken, sanierungsbedürftige Straßen, fehlende bezahlbare Wohnungen, CO2-Neutralität. Um diese enormen Aufgaben zu bewältigen, muss die gesamte Wertschöpfungskette Bau reibungslos ineinandergreifen. Damit die Mitglieder der Ingenieurkammern ihren Beitrag leisten können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen.

Unsere Forderungen

  • Faire Honorare für Planungsleistungen
    Qualität ist nicht verhandelbar und darf nicht am Preis scheitern. Die Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) muss unverzüglich wieder aufgenommen werden.

  • Erhalt des Prinzips der losweisen Vergabe
    Kleine und mittlere Strukturen sind das Rückgrat unserer Volkswirtschaft; sie gewährleisten Flexibilität und Innovation, haben sich seit Jahrzehnten bewährt und werden auch bei der Beschleunigung von Vergabeverfahren von Vorteil sein.

Diese Forderungen sind nur mit starken Kammern durchsetzbar!

Starke Kammern sind für den Staat und den Bürokratieabbau unverzichtbar!

Die Ingenieurkammern der Länder übernehmen selbstfinanziert praxisnah zentrale Aufgaben für ihre Mitglieder und die Gesellschaft – Aufgaben, die andernfalls Behörden mit Steuergeldern erledigen müssten. Damit die berufliche Selbstverwaltung der Ingenieurinnen und Ingenieure funktioniert, brauchen Kammern eine gesicherte Mitgliederbasis durch gesetzliche Mitgliedschaften.

Nur so können sie den Staat entlasten und Lösungen für die großen Zukunftsaufgaben ermöglichen.

Ohne Planung – keine Lösungen. Ohne starke Kammern – kein Fortschritt.

Unser Appell an die Politik: Schaffen Sie jetzt die Rahmenbedingungen, die unser Land dringend braucht!

Chemnitz, September 2025

Datei zum Herunterladen: 

PDF icon chemnitzer-erklaerung_der_76.bkv_.pdf