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Gemeinsam gegen die Kostensteigerungen im Wohnungsbau: Die "Initiative kostenreduziertes Bauen" mit Beteiligung der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau präsentiert Ergebnisse
Durch bedarfsgerechtere Standards, effizientere Planungs- und Managementprozesse sowie schnellere Genehmigungen können im Wohnungsneubau bis zu 2.000 Euro brutto pro Quadratmeter Wohnfläche eingespart werden. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Ergebnisse der Hamburger „Initiative kostenreduziertes Bauen“.
Sie sollen eine neue Baukultur ermöglichen, mit der auch in Zukunft bezahlbarer und zugleich attraktiver Wohnraum geschaffen werden kann. Über den neuen „Hamburg-Standard“ gelingt es erstmals in dieser Breite, zentrale Kostentreiber systematisch zu identifizieren und rechtssichere, praxistaugliche Alternativen sowie neue Prozess- und Verfahrensansätze zu entwickeln. Damit können Baukosten um über ein Drittel gesenkt werden.
Die Hamburgische Ingenieurkammer-Bau sowie ihre Schwesterkammer Hamburgische Architektenkammer haben mit ihren Expert:innen ein Jahr lang intensiv daran mitgewirkt, die Möglichkeiten für einen kostengedämpften Wohnungsbau zu identifizieren, um so künftig einen hochwertigen Wohnungsbau für unter 3.000 € brutto/qm zu ermöglichen. Dabei flossen die ganze Expertise und die Praxis der Hamburger Planerinnen und Planer ein. HIK-Präsident Dr.-Ing. Stefan Weihrauch dankte deshalb allen beteiligten Kammer-Vertreter:innen für ihre außergewöhnliche Leistung, die von großer Bedeutung ist für das Zustandekommen dieses deutschlandweit einzigartigen Ergebnisses.
Herr Weihrauch führt weiter aus: „Nicht nur der Wohnungsneubau, sondern das gesamte Bauwesen leidet seit Jahren zunehmend unter einer Überregulierung durch die zahlreichen immer komplizierter werdenden Normen und sonstigen Regelwerke. Wissenschaftliche Erkenntnisse und etablierte Komfortstandards verfestigen sich im rechtlichen Kontext zu anerkannten Regeln der Technik und setzen damit sehr teure Mindeststandards. Diese „Spirale aufwärts“ zeigt sich derzeit im Wohnungsneubau besonders deutlich. Um diese Fehlentwicklung zu durchbrechen, haben wir gemeinsam mit der Architektenschaft und vielen anderen Akteuren der Baubranche die etablierten Baustandards nach übermäßigen und entbehrlichen Kostentreibern „durchforstet“ und konnten viele Vorschläge für kostenreduzierende Abweichungsmöglichkeiten erarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass unsere intensive ehrenamtliche Mitarbeit im Rahmen der „Initiative kostenreduziertes Bauen“ einen guten Beitrag zum neuen Hamburg-Standard geleistet hat. Aus Überzeugung wollen wir gerne weiter daran mitarbeiten, dass die praktische Umsetzung gelingt und bezahlbares Wohnen wieder Standard wird.“
Alle Informationen zur „Initiative kostenreduziertes Bauen“ finden Sie unter: www.bezahlbarbauen.hamburg
Foto: Vorstellung der Ergebnisse der Initiative in der Patriotischen Gesellschaft am 10.2.2025. Foto: Claas Gefroi